Das Jugendamt macht Druck!Im ersten Blog-Artikel hatte ich dargestellt, warum ich Eltern aus meiner Erfahrung heraus den dringenden Rat gebe, um Jugendämter und Familiengerichte einen großen Bogen zu machen.
Das Jugendamt macht Druck oder hat gar die Schlüssel in der Hand? Dann kann man eigentlich nur noch hoffen, dass der mit dem Fall beauftragte Sachbearbeiter den Sorgeberechtigten dauerhaft wohlgesonnen ist. Solche JA-Mitarbeiter gibt es, -aber die Regel sind sie leider nicht. Was mich zu diesem vernichtenden Urteil veranlasst? Nun, das sind zahlreiche Gespräche mit den geschätzten Kollegen aus der öffentlichen Jugendhilfe in denen es vor Geringschätzung der „asozialen“ Eltern nur so triefte. Wertschätzende, system- und ressourcenorientierte Haltung sieht nun wahrlich anders aus.
Fast immer wird man den Eltern also eindringlich raten, sich einer Hilfe nicht zu verweigern, – manchmal auch verbunden mit dem Hinweis, dass das Sorgerecht ansonsten gefährdet sei.
Normalerweise wird es im Folgenden dazu kommen, dass – mindestens – eine „Sozialpädagogische Familienhilfe“, in Form eines selbstständigen und auf eigene Rechnung arbeitenden Pädagogen installiert wird dessen Auftrag es ist, die Beziehungen und Strukturen innerhalb der Familie zu analysieren und ggf. Vorschläge zu unterbreiten, an welchen Stellen zu handeln sei, – und wie. Diese Analyse bedeutet aber halt auch, einer fremden Person Einblick in sehr intime Lebensbereiche zu gewähren.
Prinzipiell wäre dagegen eigentlich nichts einzuwenden, würde diese Familienhilfe bei genauer Betrachtung nicht in einem Dilemma stecken. Tatsächlich ist es nämlich so, dass der Familienhelfer bei schnellem Erfolg den Ast auf dem er sitzt -und damit sein Einkommen- absägte.
Ich kenne nicht wenige Fälle bei denen einige meiner Kollegen und Kolleginnen (ja, ich bin selbst Pädagoge) in solchen Familien ein Fass ohne Boden aufgemacht haben und die ohnehin schon überforderten Eltern mit immer neuen Vorschlägen derart in Bedrängnis brachten, dass diesen irgendwann die Hutschnur gerissen ist.
Ist Letzteres der Fall, wird das den (noch) Sorgeberechtigten sehr schnell zum Verhängnis.
Ab sofort werden diese es mehr und mehr schwer haben, sich im Jugendamt Gehör zu verschaffen und ihre Rechte einzufordern. Zu groß ist einfach das Vertrauen des JA-Sachbearbeiters (i.d.R ein Sozialpädagoge) zu dem, von ihm mit der Hilfe beauftragten -i.d.R.- Sozialpädagogen, und zu häufig kennt man sich aus dem gemeinsamen Studium. Letztlich hackt halt auch hier keine Krähe der anderen ein Auge aus.
Jetzt ist der Moment gekommen da das Jugendamt die Möglichkeit einer Heimunterbringung ins Spiel bringt.
Ist das der Fall, dann beschleicht Papa und/oder Mama ganz schnell ein Gefühls-Cocktail aus Machtlosigkeit, Wut und Verzweiflung der bei den Betroffenen die Frage aufwirft, wie man sich gegen das Treiben wehren könne.
Die grausame Antwort: Kurzfristig können sich die Eltern praktisch nicht wehren. Eine ganze Zeit wird es wohl so bleiben: Das Jugendamt macht Druck und stellt sich weiterhin quer.
Aus vielfältigsten Gründen haben – nach meiner Erfahrung – weder Dienstaufsichtsbeschwerden -Vorgesetzte haben den Reflex, sich erstmal bedingungslos vor ihre Mitarbeiter zu stellen- , noch der Gang an die Öffentlichkeit – es gibt nur wenige Redakteure, die sich mit einer Abteilung des örtlichen Landratsamtes (= Jugendamt) anlegen würden – , noch der Gang vor das Familiengericht – Richter und die Mitarbeiter des Jugendamtes kennen sich schon lange und hegen ein vertrauensvolles Verhältnis – und schon gar nicht Forumsbeiträge im Internet, Erfolg.
Langfristig gäbe es jedoch die Möglichkeit über eine Institution, deren Stellung und Legitimation sich aus dem §71 des achten Sozialgesetzbuches (ehemals Jugendhilfegesetz) ableitet, Einfluss auf das Verhalten des Jugendamtes zu nehmen, – den Jugendhilfeausschuss. Jeder Bürger hat hier die Möglichkeit, sein Anliegen während einer vorgegebenen, kurzen Redezeit, vorzubringen und wer eine Frage stellt, hat ein Anrecht auf eine qualifizierte Antwort.
Der Jugendhilfeausschuss tagt stets öffentlich und bei den Sitzungen sind regelmäßig Vertreter aus Presse und Politik anwesend. Vor allem die Vertreter der lokalen Oppositionsparteien sind dabei nicht selten bereit, hier vorgebrachte Missstände aufzugreifen und für sich „auszuschlachten“.
Wer sich zu diesem Weg entschließt, hat also gar nicht mal so schlechte Karten, sollte jedoch nach einer kurzen Vorstellung des Falles eines nicht vergessen, – eine Frage zu stellen.
Unter dem Menüpunkt „Geschenke“ werde ich demnächst noch einen kurzen Leitfaden für eine Beschwerde beim Jugendhilfeausschuss veröffentlichen und Betroffene sind herzlich eingeladen, sich diesen herunter zu laden.
Ich würde mich freuen, liebe Eltern oder sonstige Betroffene und Mitleser, wenn ihr diesem Blog weiterhin folgen, -und möglichst vielen (interessierten) Bekannten davon erzählen würdet.
Hinweis: Immer wenn ich einen neuen Blog-Beitrag veröffentliche oder die Liste mit den Büchern und Kursen aktualisieren, werde ich dies in meinem Newsletter bekannt geben. Damit ihr nichts versäumt und von zukünftigen Gratis-Aktionen profitieren könnt, wäre es gut, wenn ihr euch dafür registrieren lasst.
Bis demnächst!
Euer Christian